TADASANA – Der einfache Stand

 

Tadasana, das einfache Stehen, lebt aus der Polarität von Apana (Erde) und Prana (Luft), d.h. die Füße, verstärkt durch Beine und Hüften, suchen in sanfter ununterbrochener Weise den Boden zu durchdringen.

Die Füße stehen nach vorne ausgerichtet und in leichtem Abstand zueinander. Die Mitte des Körpers (Nabel bis Unterbauch) ist energetisch geladen (Samana, Kanda, Hara). Ab Mitte Bauchraum zur Brust hinauf findet ein sanftes, ununterbrochenes und öffnendes Strömen in den Pranaraum hinauf statt, welches durch sanftes Jalandharabandha durch Hals und Kopf bis zur Kopfhaut -und darüber hinaus- geleitet ist. Die Polarität als Ganzes wird geweckt, indem der Übende sich mehr fühlend als bewegend in Hüfte und Taille zusammenzieht. Man könnte dies auch als eine Initiation zu Uddhianabandha ansehen, wobei Hüfte und Taille sich für das große Maha-Bandha lediglich vorzubereiten scheinen. Nachdem das Bandha gefühlt greift, zieht sich der Bauch durch absenken des Beckens auf der Gesäßseite soweit zurück, das im Atemraum (Brust und Bauch) ein spürbares Absenken (fallen) wahrgenommen werden kann. So eingerichtet, kann Tadasana mehrere Minuten mühelos (ohne Anstrengung) gestanden werden.

Exkurs: Was sind Bandhas?
siehe Blogbeitrag auf aavidya (www.sperzelhp.eu – Die drei Bandhas)
siehe Beitrag auf sperzelhp (www.sperzelhp.de – Wie verwende ich Bandhas)

Tadasana ist im Grunde eine Ruheposition, die am Anfang einer Übungsreihe, am Ende einer Reihe oder auch zu einer Meditation im Stehen den geeigneten Halt bietet. Mit geschlossenen Augen wird man wahrnehmen, dass die Haltung leicht um eine Mittelachse schwankt und ohne Zutun des Bewusstseins  in eine kontinuierliche Balance durch den Körper gestellt wird. Die Haltung ist also nur dann entspannt zu nennen, wenn sie in einem Tonus ruht.

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