Pranayama (Kurztext)

Pranayama, häufig als Atemübungen verstanden und auch oft so beschrieben, beschäftigt sich mit der Wahrnehmung der pranischen (energetischen) Aktivität des lebendigen „In der Welt seins“.

Diese Aktivität wird dann erst wahrgenommen, wenn der Körper (über Asana) und der Geist (über Konzentration) entkrampft genug sind und der Atem eine Ruhe erreicht, die über die Oberfläche hinaus in die Tiefe zu schauen ermöglicht. Es geht also in Pranayama nicht darum, Zustände wie zum Beispiel „Euphorie“ zu erreichen, sondern im Gegenteil alle diese Zustände zur Ruhe zu bringen, um dann einen Blick hinter die Leinwand des Lebens zu bekommen. Dazu zählt vor allem Anderen in diesen Übungen die Bezähmung des Atems, der, jeder Meditierende erfährt das sehr schnell in seiner Praxis, sehr laut werden kann, wenn Körper und Geist zunehmend schweigen. Diese Bezähmung erfordert ein hohes Maß an Kenntnis der Abläufe, die mit dem Atem verbunden sind, und dazu zählen nicht nur physiologische, sondern auch mentale und seelische Gegebenheiten.

Gelingt dem Übenden der Blick hinter die bereits erwähnte Leinwand, besitzt er mit den darin enthaltenen Beobachtungen ein sehr feines Instrument, um dem Leben sozusagen im eigenen Leib „auf die Finger zu schauen“. Wesenheiten, die normalerweise im Dunkel des Unbewussten liegen, treten so mehr und mehr ins Licht. Dazu zählen auch solch unbestimmte Begrifflichkeiten wie „das Gefühl“ und „die Stimmung“, vor denen selbst die moderne Psychologie zurückzuschrecken scheint. Dieser Einblick in seelische Tiefen bildet dann einen weiteren Schritt auf dem langen Weg (Yoga) zu größerer Bewusstheit.

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