Die einfache stehende Vorwärtsbeuge beginnt man aus Tadasana, ohne die Arme über den Kopf zu heben. Nur im Sonnengebet und anderen dynamischen Übungsreihen wird mit erhobenen Armen begonnen, wobei diese aber sehr entspannt gehalten werden sollten.
Grundlage dieser Anweisung ist die offene Partie der Schultern, die durch Überkopfhaltungen der Arme nur mit großem Aufwand gewährleistet werden kann. Die Arme sind entspannt in Schulter- und Schlüsselbeinbereich gehalten, bleiben aber durch die Ellenbeugenstruktur gestreckt und gehen, wenn möglich, an den Füssen außen vorbei nach hinten, wobei die Fingerspitzen immer nach vorne zeigen.
Hals und Nacken sind leicht in Jaladharabhanda gehoben, so dass der Rücken weitestgehend gestreckt aus der Beckenanbindung nach unten fallen kann. Die Kopfhaltung bestimmt die Richtung des Fallens. Da der fallende Oberkörper Gewicht entwickelt, geht eine deutliche Spannung in die Rückseiten der Beine, die weitestgehend gestreckt und senkrecht über den Füssen stehen. Der Vorderfuß ist immer involviert, die Ferse könnte jederzeit locker angehoben werden, trägt also nur einen Teil des Gesamtgewichts. Die Beine können über den Einsatz des Vorderfußes oder die Hebung des Gesäßes stärker gestreckt werden. Niemals wird dazu das Durchdrücken der Beine im Knie verwendet, da die dabei notwendige Spannung die zu bewegende Energie stört. Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Füße parallel stehen.
Die Haltung betont das Apana-Gefüge. Sie lehrt Maß und Zurückhaltung im Wollen und Fordern, denn zu viel Einsatz bedeutet eine weniger starke Wirkung, zu wenig Einsatz erzeugt das gleiche Ergebnis und beide sind deshalb kontraproduktiv. Die notwendige Spannung, in der Mitte angesiedelt, nenne ich Tonus.
Exkurs: Was sind Bandhas?
siehe Blogbeitrag auf aavidya (www.sperzelhp.eu – Die drei Bandhas)
siehe Beitrag auf sperzelhp (www.sperzelhp.de – Wie verwende ich Bandhas)
Exkurs: Was ist Tonus in meinen Beschreibungen?
siehe Blogbeitrag auf aavidya (www.sperzelhp.eu – )
In Uttanasana wird der Atem frei gelassen. Die Öffnung des Atemraumes geschieht durch die gerade Haltung des Rückens. Da der Bauch hier in eine massive Enge gerät, wird er –im Zweifel bewusst- nach innen ausgeformt. Durch die Dynamik der Haltung kann er dann sofort wieder losgelassen werden. Er verbleibt in dieser Haltung ohne Mühe und Einsatz.